Sehr geehrte Damen und Herren,
am kommenden Sonntag sind Sie aufgerufen über ein wichtiges Projekt für Aschaffenburg abzustimmen. Die Neugestaltung des Hauptbahnhofs als deutschland- und europaweites „Verbindungstor“ mit ICE steht zur Diskussion. Vorab möchte ich Sie ermutigen an der Abstimmung teilzunehmen. Die FDP begreift sich als Partei, die Bewährtes erhält und Fortschritt fördert.
Im Anhang sende ich Ihnen den Beschluss der FDP Kreishauptversammlung vom 19.04.2007. Ich möchte jedoch die Gelegenheit nutzen, um auf einige Punkte einzugehen. Wichtig war uns stets die Verbindung zwischen Innenstadt und Damm, die nun in absehbarer Zeit durch den Tunnel unter den Gleisen realisiert wird.
Die öffentliche Diskussion über das Projekt hat durchaus positive Auswirkungen auf die Planung des Investors genommen. So sieht der aktuelle Entwurf die Parkhausausfahrt auf der Westseite vor. Die dazu nötige Spindel wurde in Richtung Gleise zurückgesetzt. Das oberste Stockwerk des Parkhauses wurde zudem halbiert. Damit wurde einer Forderung der FDP Rechnung getragen. Im Ganzen wurde das Fassadenbild durch diese Maßnahmen deutlich gefälliger gestaltet. Zur Problematik der Stellplatzanzahl sei darauf hingewiesen, dass die Bahn heute schon für ihre eigenen Nutzungen an die 200 Stellplätze auf der Südseite vorhält. Dazu ist sie zum Großteil auch auf Grund von Stellplatzvorschriften verpflichtet.
Verbesserungsbedarf sehen wir nach wie vor. Dies gilt insbesondere für die Kreuzungssituation des Fußgängerverkehrs und der Abfahrt des Parkhauses. Hier liegt leider noch kein überzeugendes Konzept vor. Auch die Entwicklung des Bahnhofgebiets (Nord/Süd-Ost/West) bleibt für die FDP nur aus einer Gesamtsicht sinnvoll möglich.
Die FDP hat sich in ihrem Beschluss vom 19.04.2007 mehrheitlich für einen Neubau ausgesprochen. Es besteht die Chance mit dem Investor ein tragbares Konzept für alle Seiten zu realisieren. Ein „Nein“ zum Neubau würde ein solches Projekt zu mindest für Jahre zurückwerfen. Die Modernisierung unseres Hauptbahnhofes ist aber längst überfällig. Die Zeiten, in denen „investorfreundliche Politik“ verteufelt wird, sollten der Vergangenheit angehören. Dies bedeutet ja nicht, dass u.a. die Stadt Aschaffenburg ihre Interessen nicht klar vertreten kann und diese in die Konzeption weiter einfließen können. Dies ist im Übrigen auch schon passiert.
Im Gegensatz dazu hat die Bürgerinitiative auf Rückfrage unseres FDP Stadtrats Prof. Dr. Frank Stollberg selbst zugeben müssen, dass sie im Erfolgsfall über kein Konzept verfügt. Die Frage nach einem Investor blieb von Seiten der Bürgerinitiative unbeantwortet. Befremdlich ist zudem, dass die Bürgerinitiative eine ganze Weile mit veralteten Unterlagen für ihr Anliegen warb und die erheblichen Verbesserungen des Neubaukonzepts unberücksichtigt ließ.
Wir möchten Sie aus der Gesamtsicht heraus am Sonntag um Zustimmung für das Stadtratsbegehren bitten. Sicher wird der Neubau nie ganz so sein, wie wir uns (jeder Einzelne) diesen vorstellen. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein „Nein“ zum Stadtratsbegehren zu einem unvertretbaren städtebaulichen Stillstand führt. Deshalb:
Ja |
Stadtratsbegehren |
Nein |
Bürgerbegehren |
Ja |
|
Mit freundlichen Grüßen
Karsten klein
Kreisvorsitzender
Beschluss der Kreishauptversammlung der FDP Aschaffenburg Stadt am 19.04.2007
Beschluss 1:
Bahnhof Neubau ja - aber Konzept verbessern
Die FDP Aschaffenburg Stadt stimmt einem Neubau des Aschaffenburger Hauptbahnhofs zu. Ausdrücklich wird die Verlegung der Parkhauseinfahrt auf die westliche Seite des Bahnhofs begrüßt. Das vorliegende Konzept sollte allerdings wie folgt verbessert werden:
- Die Parkhaus- und Büroflächen sollten reduziert werden.
- Das Bahnhofsgebiet, dies schließt ausdrücklich den Bereich Bahnhof Nord und den Neubau der FOS/BOS ein, muss aus einer Gesamtsicht entwickelt werden. Priorität hat die Fertigstellung der Stadtteilverbindung nach Damm.
- Es muss eine Lösung für den Fußgängerverkehr zwischen dem geplanten regionalen Omnibus- Bahnhof und dem eigentlichen Bahnhof gefunden werden. Es sollte überprüft werden, ob eine Zu- und Abfahrt auf dem Bahngelände hinter dem Regionalen Omnibus Bahnhof realisierbar ist und so ein kreuzungsfreier Zugang für Fußgänger zwischen Regionalen Omnibus Bahnhof und Hauptbahnhof geschaffen werden kann.
- Die von der FDP lange geforderte Umgestaltung der Frohsinnstraße, sollte seine Fortführung bis zum Bahnhof finden. Optisch kann so eine Achse von dem Tunnel zu den Gleisen bis zur Einkaufsstraße entstehen.