Im Hinblick auf die anstehende Kreisausschußsitzung bzw. die Sondersitzung des Kreistages zur Gründung einer vierten Realschule im Landkreis Aschaffenburg traf sich die Kreis FDP zu einer Kreisverbandsversammlung in Großostheim. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Bericht des Fraktionsvorsitzenden im Kreistag Aschaffenburg, Herrn Dr. Ringert, der als Mitglied des Schul-. Sport- und Kulturausschusses über den Verlauf der Sitzung berichtete.
Die Kreis-FDP setze sich seit November 2001 mit einem Antrag im Kreistag für eine weitere Realschule im Landkreis Aschaffenburg (damals noch bei Landrat Eller) in Großostheim ein. Dies wurde damals leider von der überwiegenden Mehrheit abgelehnt, -mit der Argumentation, man könne im Westen des Landkreises keine Realschule errichten, da das den Druck auf Hösbach nicht vermindere, sondern den Realschulen in Aschaffenburg die Existenzgrundlage entziehen könne. Damals wurden die Weichen für einen weiteren Ausbau der Realschule Hösbach zu einer „Mammutschule“- einer der größten Realschule in Bayern gestellt. Breite Zustimmung gab es deshalb für die Entscheidung des Kreisgremiums, die Gründung einer weiteren Realschule in Großostheim zu beantragen.
Die Teilnehmer der Kreisverbandsversammlung waren sich jedoch darüber einig, dass mit der Gründung einer Realschule in Großostheim auch die bestehende Hauptschule gestärkt werden muss. Im Gegensatz zur Meinung unseres Landrates sieht die Kreis FDP in einer Kooperation zwischen Haupt- und Realschule kein „System zweiter Wahl“ sondern eine echte neue Chance, mehr Schüler ohne Qualitätsverlust zu einem Realschulabschluss zu führen. Dies kann allerdings nur dann funktionieren, wenn der Freistaat auch bereit ist, ausreichende Finanzmittel für die Einstellung und die Qualifizierung von gut ausgebildeten Lehrern, die in der Schnittstelle zwischen Haupt- und Realschule eingesetzte werden können, zur Verfügung zu stellen. Grundsätzlich ist für die FDP nicht so sehr entscheidend, ob die neue Realschule in Großostheim aufgrund der offiziellen Schülerzahlentwicklung nach den Kriterien des Kultusministeriums formal als langfristig gesicherte dreizügige oder zweizügige Realschule gegründet wird. Aufgrund der derzeitigen Schülerzahlen, dürfte in den nächsten Jahren sogar die Dreizügigkeit überschritten werden. Wichtig ist vielmehr, dass die Realschule insgesamt neben einer guten Ausstattung, für die der Landkreis als Sachaufwandsträger verantwortlich ist, insbesondere auch mit gut ausgebildeten, erfahrenen und motivierten Lehrern betrieben wird. Bedacht werden muss auch ein vermutlich größerer Klassenraumbedarf durch Senkung der Klassenstärken- wie im Koalitionsvertrag zwischen CSU und FDP vereinbart. Auch sieht die Kreis-FDP in kleineren überschaubaren Schulen, die wohnortnah angeordnet sind, bessere Chancen für die Schüler als in großen „Mammutschulen“ mit fast 1.500 Schülern.
Als Ergebnis der Versammlung sollte für die neue Realschule in Großostheim, unabhängig von der formalen Art der Schulgründung, eine Kooperation zwischen Haupt- und Realschule, im Sinne der Chancen für unsere Kinder, angestrebt werden.