In der Stadt Aschaffenburg gibt es deutlich zu wenige Krippenplätze. Darauf weist FDP-Stadtrat Karsten Klein hin. Eltern haben ab 1. August einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz – doch Aschaffenburg werde diesen Anspruch nicht erfüllen können, so Klein. Er fordert kurzfristig einen Krippen-Gipfel, um den Missstand zu beheben.
In der letzten Umfrage der Stadt zur Betreuungssituation von Kleinkindern – die Zahlen stammen vom März 2013 – hätten 65 Eltern erklärt, einen Betreuungsplatz zu benötigen, aber keinen bekommen zu haben. Das entspreche mehr als fünf Kleinkindgruppen, erklärt Klein. Angeschrieben worden seien 1.636 Familien mit Kindern unter drei Jahren; 52 Prozent hätten geantwortet. 174 Eltern hätten in der Umfrage mitgeteilt, im Herbst 2013 einen Krippenplatz zu benötigen.
„Wir haben bereits im letzten Jahr darauf hingewiesen, dass der Ausbau der Krippenplätze in Aschaffenburg zu langsam geht“, sagt Klein. „Jetzt ist es amtlich.“ Aschaffenburg habe für 2013 eine Betreuungsquote von 36 Prozent in Kindertagesstätten prognostiziert, obwohl man bayernweit bereits mit einer Quote von 38 Prozent kalkuliert habe. Tatsächlich sei die Quote in der Stadt noch höher. Klein fordert jetzt alle Beteiligten an einen Tisch zu holen, um rasch Abhilfe zu schaffen.
„Am Geld allein dürfte es nicht scheitern“, so Klein. Denn der Freistaat Bayern habe sein Sonderinvestitionsprogramm für Krippenplätze bis Ende 2014 verlängert. „Es ist jetzt wirklich an der Zeit, diese Möglichkeiten zu nutzen“, meint Klein. Der Freistaat fördere neue Krippenplätze mit bis zu 80 Prozent und zahle außerdem für jeden neu geschaffenen Krippenplatz eine Ausstattungspauschale von 1.250 Euro.