Die FDP Fraktion im Aschaffenburger Stadtrat hat den Plänen zur Fusion des Klinikums mit dem Kreiskrankenhaus Alzenau zugestimmt, weil wir mehr Vor- als Nachteile für die Aschaffenburger Bürger sehen. Die Stadt ist gemäß bayerischem Kommunalgesetz für die Gesundheitsversorgung zuständig. Die FDP sieht in der geplanten Fusion positive Effekte für die Gewährleistung dieser Aufgabe. Wir erwarten, dass durch die engere Zusammenarbeit das Angebot der Krankenhäuser in der Breite und Qualität gehalten und verbessert werden kann. Zudem kann laut der Prognoserechnung das Defizit der beiden Häuser nach der Fusion reduziert werden.
Verständigt haben sich Landkreis und Stadt im Zuge der Verhandlungen auch darauf, dass das Defizitabkommen geändert wird. Bisher musste die Stadt 60 Prozent der Verluste am Klinikum übernehmen - der Landkreis nur 40 Prozent. Nach dem Zusammenschluss des Klinikums und des Kreiskrankenhauses übernehmen beide Partner je die Hälfte des Verlustes. Nach der Prognoserechnung stellt sich die Stadt bei der Verlustübernahme mit der neuen Regelung (nach Fusion) besser. Demgegenüber steht, dass die Stadt ab 2015 jede Investition am Krankenhaus in Alzenau mitfinanzieren muss.
Entscheidend wird aber sein, ob die Gesundheitsversorgung auf dem bisherigen Niveau gehalten werden kann und die geplanten Verbesserungen eintreten. Dies hängt maßgeblich davon ab, ob die Vorteile bei der Zusammenführung und Umstrukturierung der Häuser auch realisiert werden können. Deshalb warnen wir auch vor zu hoher Euphorie. Nach dem Grundsatzbeschluss am vergangenen Montag muss jetzt unser Hauptaugenmerk auf dem Prozess der Zusammenführung liegen. Die FDP Fraktion fordert deshalb auch einen jährlichen Bericht im Stadtrat und nicht nur in der Zweckverbandsversammlung wie bisher.
Aschaffenburg, 20. Februar 2014