München, 7. März 2005

Verschärfung des Versammlungs- und Strafrechts

"Ein falsches Wort, und der Staatsanwalt ermittelt" – Historikertagungen nur noch mit Anwalt ?

Die Pläne einer Verschärfung von Versammlungs- und Strafrecht, zu denen heute eine Sachverständigenanhörung im Deutschen Bundestag stattfindet, stoßen auf heftige Kritik der bayerischen FDP. Ihr Justizpolitischer Sprecher, Dr. Andreas FISCHER (Ihrlerstein), warnt vor einer gefährlichen Aushöhlung der Meinungsfreiheit:

"Es ist nicht nur keine Lösung, unliebsame Meinungen zu verbieten, es ist auch verfassungswidrig", so der niederbayerische FDP-Politiker zu den Plänen, nach denen künftig unter anderem jedes Verharmlosen einer Tat, die als Völkermord gilt, unter Strafe gestellt werden soll. "Schon die Strafbarkeit des Leugnens nationalsozialistischer Gewaltverbrechen ließ sich nur im Hinblick auf die deutsche Vergangenheit rechtfertigen, doch was jetzt geplant ist, geht eindeutig zu weit", meint Fischer. Er mutmaßt, dass künftig Historikertagungen nur noch unter anwaltlicher Begleitung stattfinden können. "Ein falsches Wort – und der Staatsanwalt ermittelt."

Ähnlich kritisch sieht Fischer auch die Verschärfung des Versammlungsrechts, wonach Versammlungen an bestimmten symbolträchtigen Orten verboten werden können. Wer statt einer politischen Auseinandersetzung nur noch auf schärfere Gesetze setze, stelle sich selbst ein Armutszeugnis aus.

Fischer fordert deshalb die Bayerische Staatsregierung auf, "diesen Unsinn" nicht zu unterstützen, sondern mitzuhelfen, ihn über den Bundesrat zu verhindern. Kritisch sieht er auch die Beteiligung der Grünen. "Wieder mal ein Beispiel, dass sich die Grünen nicht als Bewahrer, sondern als Totengräber unserer Grundrechte betätigen."


Neueste Nachrichten


  • Andrew Ullmann
    6. Apr. 25
    Neues aus der FDP Unterfranken
    Newsletter - April 2025
    Termine, Berichte aus den Kreisverbänden, Bezirks- und Bundestag, sowie Impressionen von Veranstaltungen.
  • 24. Mär. 25
    FDP Aschaffenburg-Stadt wird Oberbürgermeister-Kandidaten zur Kommunalwahl 2026 aufstellen
    Klausurtagung des Vorstandes am 22. März 2025
    Die FDP Aschaffenburg-Stadt wird zur bayerischen Kommunalwahl 2026 einen eigenen Kandidaten zur Wahl des Aschaffenburger Oberbürgermeisters aufstellen. Die Nominierung des Kandidaten bzw. der Kandidatin wird zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Dies gab die Partei am 24. März 2025 bekannt. Der erweiterte Kreisvorstand der FDP Aschaffenburg-Stadt hatte sich am 22. März 2025 zur...
  • 19. Feb. 25
    Neues aus der FDP-Unterfranken
    Newsletter - Februar 2025
    Termine, Berichte aus den Kreisverbänden, Bezirks- und Bundestag, sowie Impressionen von Veranstaltungen.
  • Karsten Klein
    Aschaffenburg, 10. Feb. 25
    Städtischer Haushalt auf Tiefseekurs
    Der städtische Haushalt steuert weiter auf einen Tiefseekurs zu. Schon in den letzten Jahren zeichnete sich diese Entwicklung ab. Die FDP fordert, wie schon bei den vergangenen Haushaltsberatungen einen Kurswechsel ein.