FDP Aschaffenburg
Wie schaffen wir das in Aschaffenburg? - 60 Bürgerinnen und Bürger diskutieren über Chancen der Flüchtlingsbewegung in unserer Stadt
Am vergangenen Mittwoch trafen sich in den Schlossweinstuben 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger, um über das Thema „Asyl in Aschaffenburg“ zu diskutieren. Unter der Moderation von Thilo Schneider diskutierten auf dem Podium Karsten Klein, Stadtrat der FDP, Jessica Euler, Bürgermeisterin der Stadt Aschaffenburg, Dr. Margit Bausback von der IHK Aschaffenburg sowie Uwe Holtfreter vom Diakonischen Werk.
Unter dem Motto "Wie schaffen wir das in Aschaffenburg?" befragte der Moderator das Podium zur aktuellen Situation. Die Bürgermeisterin informierte darüber, dass derzeit 1.200 Flüchtlinge in der Stadt lebten, die weitgehend dezentral untergebracht seien. Die Sammeleinkünfte in der Stadt – wozu auch die Erbig-Halle gehört – werden von der Regierung von Unterfranken als Außenstellen der Erstaufnahmeeinrichtung betrieben. Sie steht daher nicht unter der Verwaltung der Stadt.
Pro Woche kämen 23 weitere Flüchtlinge hinzu. Die Zusammenarbeit mit der Regierung von Unterfranken, die die Zuweisungen der Flüchtlinge vornimmt, laufe sehr gut und koordiniert ab. Nach ihrer Ankunft betreuen sogenannte „Kümmerer“ die Flüchtlinge. Die Kümmerer sind städtische Mitarbeiter, die in den meisten Fällen selbst einen Migrations- oder sogar Flüchtlingshintergrund haben und teilweise sogar die jeweiligen Landessprachen der Ankommenden sprechen.
Dass es durch die dezentrale Unterbringung keine Ghettoisierung wie in anderen Orten gäbe, befürwortete der Stadtrat Klein. Dies wirke sich positiv auf das Zusammenleben in der Stadt aus. Die Bürgermeisterin Euler stellte gar eine Änderung der Mentalität der Aschaffenburger Bürger fest. Es habe einen positiven „Bewusstseinswandel gegenüber Flüchtlingen“ gegeben. Insgesamt sahen die Podiumsteilnehmer die aktuelle Situation in der Stadt als sehr positiv an.
Karsten Klein warnte jedoch vor den finanziellen Risiken, die auf die Stadt im nächsten Jahr zukommen würden. Auch Uwe Holtfreter wies darauf hin, dass die Gesellschaft einen „langen Atem“ benötigen würde und nicht sich von kurzfristigen Misserfolgen leiten lassen dürfe. Man müsse auch den sozialen Frieden im Auge behalten, denn es werde ohne Zweifel einen Wettbewerb der Flüchtlinge mit bereits hier lebenden Menschen mit geringen Einkünften geben.