Seit Dezember 2018 können Fahrgäste im Stadtgebiet Aschaffenburg an Samstagen kostenlos den Öffentlichen Nahverkehr nutzen. Ziel ist es, Bus und Bahn attraktiver zu machen. Zwar nutzten seitdem an Samstagen 30 \% mehr den ÖPNV als zuvor. Man versprach sich vom Projekt jedoch vor allem die Zahl der Autos in der Innenstadt einzudämmen.
Dieses Vorhaben konnte nicht erreicht werden. Die Parkhäuser in der Innenstadt sind weiterhin voll ausgelastet. Die Stadtwerke stellten fest, dass genauso viele Autos in die Stadt fahren, wie früher. Hendrik Frielingsdorf (18, Alzenau), der Vorsitzende der Jungen Liberalen, dazu: „Das Hauptversprechen des kostenlosen Bus- und Bahnangebotes war es die Luftqualität durch weniger Autos zu steigern. Das Projekt muss folglich überdacht werden.“
Die Jungen Liberalen Aschaffenburg zeigten sich bereits 2018 skeptisch zu der Effektivität des Planes der Stadt Aschaffenburg, um eine bessere Luftqualität zu erreichen. Als Kritikpunkt sah die Jugendorganisation der FDP, dass der Landkreis nicht miteinbezogen wurde.
Hendrik Frielingsdorf: „Zu glauben, dass sich die Zahl der Autos in Aschaffenburg verringert, wenn in Stadtbussen die Fahrt kostenlos ist, ist naiv. Für Menschen aus dem Landkreis ist es attraktiver die Fahrt in die Stadt mit dem Auto zurückzulegen.“
Lukas Weigand (24, Obernau), der Stadtrats-Spitzenkandidat der Jugendorganisation, stellt klar: „Weniger Autos in der Stadt und damit bessere Luft sind nur gemeinsam mit dem Landkreis zu erreichen! Es ist nicht zielführend den ÖPNV ohne den Landkreis attraktiver zu gestalten.“
Um den ÖPNV für Stadt und Landkreis ansprechender zu gestalten, halten die Jungen Liberalen kostenlose Fahrten an Samstagen für das falsche Mittel.
Niclas Hornung (18, Hösbach), der Kreistags-Spitzenkandidat der Jungen Liberalen: „Es muss attraktiver werden Bus und Bahn zu fahren. Wir wollen vergünstigte Tickets für die Stadt und den Landkreis an Samstagen - kostenlose Fahrten sind nicht das richtige Mittel. An der Qualität des Angebots soll nämlich nicht gespart werden.“
Die Jungen Liberalen fordern in ihrem Wahlprogramm zur Kommunalwahl zudem eine bessere und passgenauere Taktung der Busse und eine Ausstattung aller Busse mit WLAN und USB-Ladeanschlüssen für Smartphones.