Die FDP Bayern hat bereits am 11. März 2020 erste Forderungen nach Einführung von Online-Unterricht und nach einem Krisenplan für die Abiturprüfungen 2020 erhoben. Dies betonte Matthias Fischbach MdL, FDP-Bildungsexperte im Bayerischen Landtag, in einem Online-Talk des FDP-Kreisverbands Aschaffenburg-Stadt am 26. Juni 2020. Jetzt in der Corona-Krise zeige sich, wie wichtig für Bayern und ganz Deutschland eine umfassende Digitalisierungsstrategie sei.
Fischbach forderte auch einen Rechtsanspruch auf digitale Endgeräte für alle Schüler. Digitale Bildung und die dafür benötigte digitale Ausrüstung seien ein sozialer Faktor. Die Verfügbarkeit und die Bereitschaft zum Einsatz digitaler Infrastruktur seien in den unterschiedlichen Schultypen vom Gymnasium bis zur Mittelschule sehr verschieden ausgeprägt. Die Gesellschaft drohe auseinanderzudriften, wenn die Regierung nicht helfe.
Verschiedene neue Konzepte zum Einsatz von Digitaltechnik sieht Fischbach für die Zukunft des Schulunterrichts. „Blended Learning“ sei ein Konzept, das Präsenzunterricht und digitales Lernen kombiniere. Beim „Flipped Classroom“ würden die Funktionen von Unterricht und Hausaufgaben umgedreht. Die Schüler müssten den Stoff zu Hause digital vorlernen, in der Schule werde in Gegenwart des Lehrers geübt.
Internationale Studien, so Fischbach, hätten ergeben, dass besonders junge Kinder sehr wenig an Corona erkrankten und das Virus auch nicht in großem Stil symptomfrei weiterverbreitet hätten. Die FDP habe deshalb in Bayern einen Dringlichkeitsantrag zur schnellen Öffnung von Kitas und Grundschulen gestellt, der jedoch abgelehnt worden sei.
Für ältere Schüler und Lehrkräfte gibt Fischbach jedoch keine Entwarnung. „Es besteht weiterhin global die Gefahr einer zweiten Welle.“