Die Jungen Liberalen (JuLis) Aschaffenburg haben auf ihrer Kreismitgliederversammlung in Aschaffenburg am 27.07.2020 einen neuen Kreisvorstand, gewählt. Lukas Bohn (19, Abiturient aus Goldbach) ging aus der Wahl einstimmig als neuer Kreisvorsitzender der FDP-Jugendorganisation hervor. Er folgt auf den bisherigen Vorsitzenden Hendrik Frielingsdorf. Die Versammlung fand am Montagabend unter Beachtung der Abstandsregeln und Hygieneauflagen in der Stadthalle Aschaffenburg statt.
In seiner Antrittsrede betonte er: „Ich möchte mehr Freiheit für uns Jugendliche in der Region erreichen und gemeinsam mit Euch gegen die Verbotspolitik, die in Aschaffenburg vorherrscht vorgehen. So sind das Alkoholverbot, Einschränkungen am Main-Ufer und die Sperrstunde für Kneipen und Bars und Poller an Orten, an denen Kurzzeitparkplätze aufzufinden waren, absolut inakzeptabel. Wir hingegen wollen ein attraktives und vielfältiges Jugendangebot erreichen. Meine Vorstellungen hierfür sind Grillplätze am Main-Ufer nach Würzburger Vorbild, Verbotskultur in der Stadt beenden und mehr Festivals ermöglichen. Hierfür wollen wir der Jugend eine Stimme geben!“
Lukas Bohn unterstrich, welchen Beitrag das Jugendparlament zur demokratischen Willensbildung und Begeisterung für Politik leistet. Die Jugendorganisation forderte die Einrichtung eines Jugendparlaments bereits seit 2008. Dass es solch eine Form der Beteiligung von Jugendlichen bisher nur in der Stadt Aschaffenburg gebe, sei inakzeptabel: „Es braucht auch im Landkreis Aschaffenburg und im Landkreis Miltenberg ein eigenes Jugendparlament, um auch dort Jugendliche für Politik zu begeistern.“
Lukas Bohn erklärte nach seiner Wahl: „Wir können uns als Jugendliche nicht nur beschweren, dass alles schlecht ist. Sondern wir müssen uns aktiv einbringen. Die Devise muss lauten: Machen statt Meckern. Denn es liegt in der eignen Hand, was in den nächsten Jahren bei uns in Aschaffenburg passiert und das sollte man auch selbst mit beeinflussen!"
Künftig wird der neue Vorsitzende durch die Stellvertreter Niclas Hornung (18, Abiturient aus Hösbach; Aufgabenbereich: Programmatik) und Philipp Ede (22, Auszubildender Kaufmann im Gesundheitsbereich aus Heigenbrücken, Aufgabenbereich: Presse- & Öffentlichkeitsarbeit) bei der Vorstandsarbeit unterstützt. Als Schatzmeister wurde erneut Andreas Kissig (29, Berater aus AB Schweinheim; Schatzmeister) gewählt. Den Vorstand komplettieren die Beisitzer Carolin Grulms (32, Referentin aus Haibach), Niklas Herzog (18, Abiturient aus Goldbach), Max Bruder (31, IT-Kaufmann aus Großostheim) und Markus Bohn (23, Student aus Goldbach).
Auf der Kreismitgliederversammlung wurden zudem Anträge beraten. So fordern die Jungen Liberalen Aschaffenburg, dass Aschaffenburg und der Landkreis Aschaffenburg ein Pilotprojekt zur kontrollierten Abgabe von Cannabis starten soll. In einer ersten Phase soll Cannabis über Apotheken abgegeben werden. Die Abgabe einer kontrollierten Menge soll ausschließlich an Volljährige erfolgen.
In einem zweiten Antrag wird die Forderung erhoben, dass die Stadt Aschaffenburg um Unternehmen während der Coronakrise zu entlasten die Gewerbesteuer um 10 \\\% der Hebesatzpunkte – also von 400 auf 360 – senken soll. Dies soll rückwirkend und vorläufig befristet bis zum 31.12.2020 geschehen.
Zudem spricht sich die Jugendorganisation dafür aus, dass die zur VAB gehörenden Verkehrsunternehmen umgehend eine Integration ihrer Echtzeitdaten, sowie die Möglichkeit des Erwerbs von Onlinetickets in der DB Navigator-App der Deutschen Bahn AG anstreben soll.
Zu den Problematiken am Main-Ufer positionieren sich die Jungen Liberalen, indem sie eine weitere Vermüllung und Eskalation mit den Ordnungsbehörden als nicht hinnehmbar erachten. Die Installation von Lichtmasten als Provisorium, könne jedoch auf Dauer keine Lösung darstellen. Gerade so lange Clubs und Bars geschlossen sind, müsse die Stadt Aschaffenburg jungen Erwachsenen für deren Freizeitgestaltung am Wochenende entsprechende Freiflächen zur Verfügung stellen.
Während der Corona-Ausgangsbeschränkungen boten die Jungen Liberalen Aschaffenburg eine Einkaufshilfsaktion für Risikogruppen an. Während dieser Zeit standen digitale monatliche Treffen auf dem Programm.
Bei der Kommunalwahl gelang dem JuLi-Mitglied Max Bruder der Einzug in den Kreistag des Landkreises Aschaffenburg. Zu Gast auf der Kreismitgliederversammlung waren die Hannoveraner Bundestagsabgeordnete Ulla Ihnen, der Aschaffenburger Bundestagsabgeordnete Karsten Klein, der Landtagsabgeordnete Helmut Kaltenhauser, der Stellvertretende Vorsitzende der JuLis Bayern Dominik Konrad, der JuLi- Bezirksvorsitzende Lucas von Beckedorff und der Würzburger JuLi-Vorsitzende Tobias Dutta. In ihren Grußworten betonten Ulla Ihnen, Karsten Klein und Helmut Kaltenhauser als Abgeordnete, wie wichtig die Arbeit der JuLis für die FDP ist. Der Input aus ihren Jugendorganisationen sei für Parteien unerlässlich.