Main-Post, Würzburg, 12. September 2005

"Wir wollen Stimmen aus jedem Lager"

Der Würzburger Direktkandidat und unterfränkische Spitzenkandidat Moritz Kracht beim Bundesparteitag der FDP

Frage: Die Union kritisiert den FDP-Wahlkampf und wirft den Liberalen vor, ihr Wähler-Reservoir nicht auszuschöpfen. Unfair?

Moritz Kracht: Ob unfair oder nicht, entscheidend ist: Wir treten für die FDP bei dieser Wahl an und kämpfen um jede Stimme aus jedem Lager. Von der Linkspartei, den Grünen, der SPD und ich als Kandidat in Bayern natürlich ganz besonders aus dem Lager der CSU.

Nichts vorzuwerfen also?

Kracht: Gar nichts. Wir wollen bei dieser Wahl mit der Union eine Koalition bilden, und wir werben um jede Stimme.

Im Gegenzug kritisiert die FDP, dass sich bei der Union alles nur noch um Steuerpolitik dreht. Kirchhof - ein Fehler?

Kracht: Ich halte Kirchhofs Nominierung überhaupt nicht für einen Fehler, weil er im Wesentlichen das Konzept vertritt, das auch die FDP im Bereich der Steuerpolitik vertritt. Wie die Union im Wahlkampf ihre Akzente setzt, muss sie selbst entscheidend. Aber die dringendsten Probleme in Deutschland sind eben die Arbeitsmarkt- und die Wirtschaftspolitik - und da gehören die Steuern als Hauptthema dazu.

Lieber Opposition oder Ampel?

Kracht: Die Ampel steht nicht zur Debatte - lieber Opposition.

Das Gespräch führte Alice Natter


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