1. Präambel

    Unser Aschaffenburg ist eine Stadt mit einer hohen Lebensqualität, die in den
    verschiedensten Lebensbereichen viel zu bieten hat. Die Kommunalwahl
    2020 ist hierfür eine weichenstellende Wahl. Neben dem Stadtrat wird
    auch das Stadtoberhaupt neu gewählt. Wir Liberale wollen hier mit neuen
    Ideen und Gesichtern überzeugen. Daher heißt es für uns „SMART
    Aschebersch – Neue Ideen für Aschaffenburg“.

     

    2. Digitale Transformation

    Die Digitalisierung ist die umwälzendste Veränderung unseres Lebens seit
    dem Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft. Wir wollen es den
    Menschen in Aschaffenburg ermöglichen, die Chancen der Digitalisierung
    zu nutzen und mit ihren Herausforderungen umzugehen. Aschaffenburg muss
    deshalb Taktgeber bei der Digitalisierung werden und dabei den Bürger in
    den Mittelpunkt der Anstrengungen stellen.

    Wir wollen, dass Aschaffenburg für die digitale Infrastruktur sorgt,
    so dass alle Bürger, Einrichtungen und Unternehmen mit schnellem
    Internet (ab 1.000 Mbit/s) verbunden sind. Förderprogramme von Bund und
    Land werden wir dazu nutzen. Aschaffenburg soll sich mit der regionalen
    Wirtschaft und Wissenschaft an regionalen
    Digitalisierungs-Kompetenznetzwerken beteiligen. Darüber hinaus setzen
    wir uns für attraktive Arbeits- und Lebensbedingungen in der
    Technologiebranche ein. Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden,
    die heimische Forschung, Wirtschaft und Industrie bei der digitalen
    Transformation zu unterstützen.

    Wir setzen uns dafür ein, dass alle Angelegenheiten zwischen Bürger
    und Rathaus digital und unabhängig von Raum und Zeit erledigt werden
    können und dass Aschaffenburg die E-Akte unter Berücksichtigung des
    Datenschutzes einführt. Hierzu gehört auch die Einführung eines
    digitalen Archives. Das verbesserte die internen Abläufe und erhöht die
    Servicefunktionen des Rathauses.

    Wir fordern für die Stadt Aschaffenburg eine „Smart City App“, die
    mehrere Aspekte vereint. Zum einen soll sie als Anlaufstelle für
    bürgerliches Engagement fungieren. Zum anderen soll sie die aktuelle
    Verkehrslage in Aschaffenburg wiedergeben und freie Plätze in
    Parkhäusern zeigen. Auch sollten sämtliche Infos der Stadt in dieser App
    zugänglich sein.

     

    3. Wirtschaft

    Aschaffenburg soll sich weiter zu einer unternehmensfreundlichen Kommune entwickeln.
    Unternehmen sichern Arbeitsplätze. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen zu
    verbessern. Hierzu gehören der Abbau von Bürokratie, der Umstieg auf
    vollständige digitale Dienstleistungen sowie die Lockerung der
    Gewerbeordnung.

    Für die Zukunftsfähigkeit der Stadt ist es notwendig, eine
    Start-up-Kultur als Kooperation der Kommunen am Bayerischen Untermain,
    der Technischen Hochschule Aschaffenburg und des Zentec (Zentrum für
    Technologie, Existenzgründung und Cooperation GmbH) in Großwallstadt
    aufzubauen und ständig zu fördern. Ein sogenanntes High-Tec-Cluster wäre
    für Aschaffenburg eine Chance, um weiter wirtschaftlich attraktiv zu
    sein. Hier spielt die Infrastruktur (Anschlussstraße B26, ÖPNV,
    Glasfaser, 5G) eine bedeutende Rolle. Diese soll schnellstmöglich
    ausgebaut werden.

    Die Gewerbeflächen in Aschaffenburg sind zu konsolidieren, und es
    soll ein Anwerbungskonzept gemeinsam mit den umliegenden Gemeinden
    erarbeitet werden. Wir wollen die Fläche zwischen Schönbusch und
    Obernburger Straße zu einem Gewerbegebiet Leider-West entwickeln. Im
    Obernauer Mainbogen soll auch weiterhin kein Gewerbegebiet entstehen.

    Für den Einzelhandel in Aschaffenburg müssen folgende Maßnahmen ergriffen werden:

    • Aschaffenburg muss als Einkaufsstadt im Rhein-Main-Gebiet stärker positioniert werden.
    • Die Einzelhändler in den Einkaufsstraßen der Innenstadt sollen
      gemeinsam auftreten, und es soll auf ein gemeinsames Erscheinungsbild
      hingearbeitet werden.
    • Die Einzelhändler der verschiedenen Einkaufsstraßen der Innenstadt
      müssen mit Hilfe der Stadt dabei unterstützt werden, gemeinsam eine
      Strategie zu erarbeiten.
    • Die Infrastruktur muss deutlich ausgebaut werden. Hierzu gehören
      Maßnahmen wie die Neustrukturierung der Parkplätze und „Internet for
      free“ in den Einkaufsstraßen.
    • Der Platz an der Kreuzung Herstallstraße und Badergasse soll überdacht werden.
    • Auf dem Schlossplatz sollen im Bereich der Bushaltestelle feste
      Marktgebäude in Glasbauweise errichtet werden. Vorbild soll hier
      Würzburg sein.
    • Wir fordern mindestens zwei verkaufsoffene Sonntage im Jahr.

     

    4. Haushalt und Finanzen

    Der Schwerpunkt in der Haushaltspolitik muss darin liegen, dass die
    finanziellen Mittel gewissenhaft und mit Weitblick eingesetzt werden.
    Nur so haben zukünftige Generationen den dringend benötigten Spielraum.

    Die Schuldenbremse ist unverzichtbar. Nur so ist Aschaffenburg auch in Zukunft handlungsfähig.

    Im Aschaffenburger Haushalt muss mehr Transparenz geschaffen werden. Hierzu gehören folgende Maßnahmen:

    • Auflösung von Haushaltsresten
    • Keine Doppelhaushalte und Ausbau von Quersubventionen
    • Einführung der Doppik
    • Festlegung des Budgets in Teilbereichen
    • Schaffung von Möglichkeiten für den Stadtrat, den Erfolg von
      beschlossenen Maßnahmen zu überprüfen (wirkungsorientierter Haushalt)
    • Senkung der Hebesätze der Gewerbe- und der Grundsteuer
    • Verbesserung der Zahlungsmodalitäten für Gewerbetreibende bei der Gewerbesteuer

    Insgesamt muss der Haushalt transparenter und für die Bürger verständlich dargestellt werden.

    Zudem müssen Einsparpotentiale sichtbar herausgearbeitet werden.

    Wir fordern eine zügige Modernisierung, Sanierung und Digitalisierung
    der Aschaffenburger Schulen. Dies muss in den städtischen Haushalten
    priorisiert und begonnene Maßnahmen müssen zeitnah umgesetzt werden.

    Wir setzen uns für eine massive Überprüfung der Mittelverwendung für
    das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau ein. Wir fordern, dass das
    Betriebsdefizit deutlich gesenkt wird. Ziel muss die schwarze Null sein.
    Nur durch entsprechende Anstrengung und ein Sanierungsprogramm können
    wir das Klinikum in kommunaler Trägerschaft bewahren. Das ist unser
    Ziel.

     

    5. Betreuung und Unterstützung

    Der demographische und gesellschaftliche Wandel ist auch für Aschaffenburg
    eine Herausforderung. Nur durch die Einbindung und Berücksichtigung
    aller Generationen kann Aschaffenburg diese Aufgabe meistern.

    Es ist zu begrüßen, dass es eine zentrale Stelle in Aschaffenburg
    gibt, welche Informationen über freie Kitaplätze sammelt. Diese muss
    aktiv auf die Träger der Kitas zugehen und die Informationen einfordern.
    Bei der Vergabe von zukünftigen Kitagenehmigungen muss mit dem
    jeweiligen Träger vereinbart werden, dass freie Stellen gemeldet werden.

    Gleiches muss für Pflegeplätze gelten. Zudem müssen diese nach dem tatsächlichen Bedarf ausgerichtet werden.

    Auch bei Kitas und Tagesmüttern muss das Angebot dem Bedarf angepasst
    werden. Hierfür muss die Stadt Aschaffenburg aktiv werden und
    Förderungsprogramme auflegen sowie bürokratische Hürden abbauen.
    Weiterhin sollte die Qualität des Betreuungsangebots (z.B. die
    pädagogische Betreuung) verbessert werden. Dabei ist unter anderem der
    Betreuungsschlüssel in Betracht zu ziehen.

    Die Nachmittagsbetreuung in den Aschaffenburger Schulen muss auf
    Grundlagen der pädagogischen Betreuung und des Bedarfs ausgebaut werden.

    Wir fordern „Ein Haus der Begegnung“ für Aschaffenburg. Hier sollen
    sich ältere Menschen und Kinder unter einem Dach gegenseitig
    unterstützen, bei Waisen- und Pflegekindern soll es zudem die
    Möglichkeit geben, dass diese mit Senioren in einer Einrichtung leben.
    Diese Einrichtung gibt es schon in zahlreichen anderen Städten. Hier
    wurden positive Erfahrungen gemacht.

    Die Ferienbetreuung der Stadt Aschaffenburg, welche beispielsweise
    das Jugend- und Kulturzentrum (Jukuz) auf dem Buntberg (Grauberg)
    ausrichtet, ist zu befürworten. Auch private und ehrenamtliche
    Initiativen nehmen hier eine wichtige Rolle ein. Diese müssen noch
    deutlich ausgebaut werden. Hier soll die Stadt Aschaffenburg mit dem
    Jukuz ihr Programm ausbauen und private und ehrenamtliche Initiativen
    verstärkt fördern.

    Die Plätze der Frauenhäuser müssen nach dem tatsächlichen höheren Bedarf ausgebaut werden.

     

    6. Wohnen

    Auch in Aschaffenburg steigt die Nachfrage nach Wohnraum, deshalb muss das
    Angebot erhöht werden. Dies unterstützt bezahlbare Mieten. Wer Wohnraum
    bauen will, muss unterstützt werden. Auch die Umwandlung von
    Gewerbeflächen und die Nachverdichtung sind Möglichkeiten, dem
    Wohnraummangel entgegen zu wirken und bezahlbare Mieten zu
    gewährleisten. Städtische Vorgaben und Auflagen für Häuser- und
    Wohnungsbau gehören auf den Prüfstand und reduziert.
    Genehmigungsverfahren sollen stark beschleunigt werden.

    Die Sozialkriterien bei der Vergabe von städtischen Grundstücken sind
    ein richtiger Ansatz. Jedoch müssen diese auch auf
    Mehrgenerationenverbünde erweitert werden.

    Bei Sozialwohnungen müssen Fehlbelegungen vermieden werden.
    Sozialwohnungen sollen lediglich denen zur Verfügung stehen, die auf
    Grund ihres Einkommens tatsächlich darauf angewiesen sind. Zudem müssen
    genügend Wohnungen für den tatsächlichen Bedarf bereit gestellt werden.

    Eingriffe in das Eigentumsrecht von Immobilieneigentümern, die weiter
    gehen als der bestehende Bebauungsplan vorsieht, werden abgelehnt.

     

    7. Umwelt

    Aschaffenburg ist mit seinen Parkanlagen und Grünflächen einmalig. Das ist einer der
    Gründe, weshalb Aschaffenburg eine hohe Lebensqualität aufweist. Daher
    muss das historische Erbe der innerstädtischen Grünflächen und
    Parklandschaften erhalten bleiben. Zudem soll der Kernbereich der
    Fasanerie (um Hofgut und Weiher) von „Forstfläche“ auf „Parkfläche“
    umgewidmet werden. Das Führen von Hunden muss auch künftig erlaubt sein.

    Bei Bewirtschaftung der städtischen Forstflächen muss auf die Artenvielfalt geachtet werden.

    Die Aufstellkriterien von Schadstoff-Messstationen müssen kritisch
    überprüft werden. Hierbei müssen solche Standorte gewählt werden, welche
    auf wissenschaftlicher Basis Aufschluss über die Belastung geben.

    Es darf kein Fahrverbot in Aschaffenburg geben.

    Um Emissionen zu verringern, wäre ein Lichtfeuerwerk beim Volksfest ein neuer Weg.

    Um eine umweltbewusste Mülltrennung zu gewährleisten, muss unter
    anderem die wöchentliche Leerungsperiode der Biotonnen um zwei Monate im
    Herbst verlängert werden. Zudem fordern wir, dass bei der nächsten
    Ausschreibungsrunde des Wertstoffsacks der Wertstoff „Aluminium“
    einbezogen wird.

    Die Stadt muss die Bürger stärker bei dem Thema Müllvermeidung und -trennung aufklären.

     

    8. Energie

    Auch Aschaffenburg muss seine Möglichkeiten ausschöpfen, die Energiewende zu
    gestalten. Daher fordern wir die konsequente Nutzung von regenerativen
    Energiequellen und Energieeinsparungen bei allen Renovierungen und
    Neuerrichtungen von städtischen Gebäuden.

    Die Straßenbeleuchtungen und andere städtische Beleuchtungen, die
    noch nicht auf LED-Technik umgestellt sind, müssen schnellstens
    umgerüstet werden.

    Das Fernwärmeangebot der Aschaffenburger Versorgungs-GmbH (AVG) soll dort, wo sich Möglichkeiten ergeben, ausgebaut werden.

    Die Errichtung dezentraler Energieerzeugungsanlagen wie Photovoltaik
    und Kraft-Wärme-Kopplung soll bei größeren Neubauten und
    Bestandsgebäuden vorangetrieben werden. Zudem soll die Stadt Flachdächer
    öffentlicher Gebäude (z. B. Schulen) nach Möglichkeit mit Solaranlagen
    versehen oder begrünen.

     

    9. ÖPNV & Verkehr

    In Aschaffenburg wurden durch den Ring, die Bahnparallele und den nun
    anstehenden Ausbau der B26 zukunftsweisende Maßnahmen durchgeführt bzw.
    geplant. Auf diese Schritte muss aufgebaut werden, damit Aschaffenburg
    verkehrspolitisch fit bleibt.

    Der öffentliche Nahverkehr muss bei Neuanschaffungen auf
    emissionsfreie bzw. emissionsarme Busse mit günstiger CO2-Bilanz
    umgestellt werden. Hierbei muss die effizienteste Technologie den
    Vorrang haben. Die Vernunft muss vor dem Aktionismus stehen.

    Die Stadt Aschaffenburg muss die Schulbuslinien und entsprechende Bahnlinien auf Kapazitätsengpässe prüfen und diese beheben.

    Alle Busse der Stadt sollen mit WLAN und USB-Anschlüssen ausgerüstet
    werden. Außerdem sollen alle Busse mit GPS-Sendern ausgestattet werden,
    um Echtzeitdaten für eine Fahrgast-App zu erhalten.

    In Aschaffenburg soll eine Ringbuslinie eingeführt werden. Diese soll
    ständig die wichtigsten Schnittpunkte der Stadt anfahren. Hierdurch
    soll ein schneller Transfer in der Innenstadt sowie zwischen den
    Stadtteilen erreicht werden. Dadurch soll der städtische Verkehr
    verringert werden.

    Die Stadt muss sich weiter für den Erhalt eines mindestens
    stündlichen ICE-Haltes in beide Fahrtrichtungen am Hauptbahnhof
    Aschaffenburg stark machen. Zudem fordern wir die Stadt Aschaffenburg
    dazu auf, den Eintritt in das Netz des Rhein-Main-Verkehrsverbundes
    (RMV) zu fokussieren.

    Das Fahrradnetz in der Innenstadt und der näheren Umgebung muss
    konsequenter ausgebaut werden. Vorhandene Lücken müssen geschlossen
    werden. Zudem sollen Fahrradgaragen bereit gestellt werden. Eine
    Möglichkeit ist hier, Fahrradplätze in den Parkhäusern zu schaffen.
    Außerdem sollte an Bushaltestellen, wo es möglich ist, ein
    Fahrradständer angebracht werden, um den ÖPNV besonders für Pendler
    attraktiver machen.

    Wir fordern ein Pilotprojekt zur Einführung eines E-Scooter-Programms
    nach dem Vorbild von Frankfurt/Main. Die Stadtverwaltung soll hierzu
    Angebote von privaten Anbietern einholen und die verkehrstechnischen
    Bedingungen dazu mit der Polizeiinspektion Aschaffenburg absprechen.

    Durch die Fertigstellung des Stadtrings und der Bahnparallele ergeben
    sich neue Möglichkeiten für den Verkehr in der Innenstadt. Der
    Durchgangsverkehr muss nun aus der Innenstadt auf den Ring verlegt
    werden. Hieraus ergeben sich folgende Möglichkeiten, die Innenstadt noch
    attraktiver zu machen:

    • Im Bereich des Herstallturms ist die Fußwegbeziehung zwischen
      Fußgängerzone und dem Bahnhofsquartier (Frohsinnstraße) deutlich
      aufzuwerten. So soll der Abschnitt der Friedrichstraße zwischen
      Luitpoldstraße und Schöntal in einen verkehrsberuhigten Boulevard
      umgewandelt werden. Der Belag kann so gestaltet werden, dass historische
      Bezüge, wie etwa die Umrisse des Herstalltores, sichtbar werden. Der
      motorisierte Verkehr wird von der Friedrichstraße in die Weißenburger
      Straße verlegt.
    • Die Luitpoldstraße soll von der Schlosszufahrt bis zur Einmündung
      der Steingasse in eine verkehrsberuhigte Zone umgewidmet werden. Für die
      Fußgänger entsteht dadurch eine komfortable Verbindung zwischen der
      Fußgängerzone und dem Schlossplatz und der Stadthalle.
    • Der Überweg am Scharfeck über die Landingstraße soll ampelfrei, breit angelegt und farblich deutlich abgesetzt werden.
    • Im Bereich Schöntal sind die Fußgängerüberwege ebenfalls neu zu gestalten.

    Die Stadt Aschaffenburg soll sich beim Bund dafür einsetzen, dass die B 26 von der Innenstadt auf den Ring verlegt wird.

     

    10. Internationalität und Integration

    Aschaffenburg liegt am Rande einer der größten und wirtschaftlichen erfolgreichsten
    Metropolregionen Europas. In Frankfurt-Rhein-Main (und auch in
    Aschaffenburg) sind bedeutende internationale Unternehmen ansässig,
    deren Mitarbeiter immer öfter auch in Aschaffenburg wohnen. Das von der
    FDP seit langem geforderte Einwanderungsgesetz für Fachkräfte wird
    zunehmend Arbeitnehmer aus anderen Ländern und Kulturräumen nach
    Aschaffenburg bringen. Die Freizügigkeit innerhalb der EU ermöglicht es
    vielen europäischen Zuwanderern, in Aschaffenburg zu arbeiten.
    Zusätzlich kommen viele Menschen in Notsituationen nach Aschaffenburg,
    weil in ihren Ländern Krieg oder Bürgerkrieg herrschen oder weil sie
    politisch verfolgt werden.

    Diese Situation macht Aschaffenburg zu einer weltoffenen und
    international ausgerichteten Stadt, in der globale Unternehmen
    investieren und in der sich internationale Fach- und Führungskräfte wohl
    fühlen.

    Die Integration muss unter folgenden Aspekten durchgeführt werden:

    • Ausbildung und Beruf: Aschaffenburg für internationale
      Arbeitgeber attraktiver machen durch Vereinfachung der Einstellung
      internationaler Arbeitnehmer; bessere Integration durch Integrations-
      und Deutschkurse durch ehrenamtliche Initiativen fördern, Anreizsystem
      für besonders integrationswillige Migranten, Sanktionen bei
      Integrationsverweigerung; Einrichtung einer internationalen Schule
    • Gesellschaft: Bürokratieabbau bei der Möglichkeit zum Berufseinstieg
      für Migranten, Förderung der Einbeziehung von Migranten in
      ehrenamtliche Organisationen und Vereine
    • Religion: Nicht-christliche Religionsgemeinschaften in Integrationsarbeit einbeziehen; interreligiöser Dialog.

    Wir begrüßen, dass die Stadtverwaltung interessierte Bürger als
    ehrenamtliche Integrationshelfer anwirbt, dies muss auch in Zukunft
    geschehen. Und zwar nicht nur im engeren Bereich mit gewissen
    Kontrollmechanismen (z.B. durch Einforderung von polizeilichen
    Führungszeugnissen), sondern auch niederschwellig in einem weiteren,
    unbürokratisch organisierten Helferkreis. Eine dezentrale,
    stadtteilbezogene Organisation muss zusätzlich aufgebaut werden, durch
    die Kontaktlisten zur schnellen Vermittlung von Helfern zur Verfügung
    gestellt werden können.

     

    11. Leben

    Aschaffenburg
    ist eine kulturelle und lebendige Stadt. Wir wollen diesen Aspekt
    erhalten und für die Zukunft gestalten. Motor und Ideengeber dieses
    Zusammenlebens sind die Vereins- und Kulturstätten, die es im besonderen
    Maße zu schützen gilt. Für bestehende Sport- und Vereinsstätten fordern
    wir Bestandsschutz.

    Das Mainufer unter dem Schloss muss so gestaltet werden, dass es für
    alle Generationen ein Erholungsraum ist. Hierzu gehört es, die
    Liegewiese und den Spielplatz unter dem Schloss zu erhalten und mit
    kleinen Grillplätzen und Müllentsorgungseinheiten zu erweitern. Auch für
    eine Gastronomie, wie den aktuell existierenden Biergarten, muss es
    eine Möglichkeit geben. Auch die Schaffung eines Stadtstrandes sollte
    das Mainufer ergänzen. Der Parkplatz unterhalb der Wappenmauer muss
    geschlossen werden. Stattdessen sollte hier eine Grünfläche angelegt
    werden, die auch für Events genutzt werden kann. Die Installation einer
    Ladestation für E-Bikes am Mainufer ist zu prüfen.

    In der Innenstadt soll ein Mehrgenerationen-Spielplatz errichtet
    werden, hier dient der Spielplatz in der Fasanerie als Vorbild. Ein
    möglicher Standort für geeignete Geräte könnte der Theaterplatz sein.

    Aschaffenburg muss barrierefrei werden, so dass sich Menschen mit
    Einschränkungen, mit Rollatoren und mit Kinderwägen ohne
    Beeinträchtigung bewegen können. Als konkrete Maßnahmen sollen Gehsteige
    abgesenkt und in öffentlichen Gebäuden die Barrierefreiheit weiter
    ausgebaut werden.

    Straßen und Gehwege müssen instandgesetzt werden, hierbei sind
    insbesondere Schlaglöcher zu beseitigen. Zudem ist der Platz zwischen
    Schloss und Steinmetzschule attraktiver zu gestalten.

    Zudem sollen folgende Punkte befolgt werden:

    • Das Alkoholverbot in Aschaffenburg soll nicht verlängert werden.
    • Die Jugendverbände sollen über die Zuschüsse des Stadtjugendrings gefördert werden.

    Wir befürworten die Eingemeindung von angrenzenden Gemeinden, soweit
    dies wirtschaftlich und emotional sinnvoll erscheint, die betroffenen
    Bürger zustimmen und eine Verwaltungsgemeinschaft mit anderen Gemeinden
    nicht erfolgversprechend erscheint.